Viele Studenten träumen davon einmal Statist in ihrer Lieblingsserie sein zu dürfen, doch wer meint, es sei mit einem einfachen Vorbeilaufen an der Kamera getan, der irrt sich. Zum Job des Statisten gehört ebenfalls einiges an Talent dazu, jedoch muss man kein Profi sein, um einmal vor der Kamera stehen zu dürfen. Als Statist ist der Student eine lebende Requisite, die mit in den Film eingebaut wird.
Selten müssen Sätze aufgesagt werden und wenn doch, dann sind diese eher kurz und benötigen kein großes schauspielerisches Können. In Frage kommen vor allem Menschen, die entweder schon einmal Kameraerfahrungen gesammelt haben oder die generell Spaß an einer solchen Tätigkeit haben.
Worauf achten?
Die Kunst liegt darin, möglichst natürlich zu wirken und nicht direkt in die Kamera zu schauen, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Bei Sprechszenen mit anderen Darstellern muss die Mimik und Gestik zur gerade gedrehten Szene passen.
Eine gewisse Grundbeherrschung muss dabei sein, damit Szenen schnell abgedreht werden können, da es ansonsten zu höheren Produktionskosten kommt. Gar nicht in Frage kommen Studenten für den Job, die sich entweder gar nicht mit der Materie auskennen oder es generell nicht schaffen, ihr Lampenfieber zu überwinden und sich richtig vor der Kamera zu präsentieren.
Eigene Erfahrungen
Als ich damals meine erste Statistenrolle bekommen habe, war ich natürlich sichtlich aufgeregt. Angemeldet hatte ich mich damals bei einer Agentur, die gezielt Statisten für deutsche Soaps sucht. Generell gibt es als Statist keine Altersgrenze, denn es werden alle Typen gesucht und so kann auch ein Student jeden Alters und Semesters mitmachen.
Meine Einnahmen wurden von der Produktionsfirma dem Finanzamt gemeldet und ich wurde auf Minijob-Basis für den Drehtag eingestellt. Unterschreiben musste ich damals einen Vertrag, dass ich weder vor TV Ausstrahlung der Szene noch sonst irgendwie Informationen über den Drehtag weitergebe.
Die einzige Voraussetzung am Drehtag war, dass ich sechs Stunden am Stück Zeit habe, da immer wieder Dinge um geplant werden und die Firma nicht wusste, wann genau ich meinen Satz sagen müsste, denn ich hatte auch eine kleine Sprechrolle bekommen. Für diesen einen Drehtag habe ich 50 Euro + Fahrkasten bekommen und natürlich gab es auch Verpflegung umsonst.
Das Geld konnte ich gut gebrauchen, da ich mir gerade ein neues Buch in Chemie anschaffen musste und diese generell recht teuer sind. Vom restlichen Geld habe ich mir einen Kaffee gegönnt. Versteuern musste ich diese Einnahme nicht, da ich unter den vorgeschriebenen 400 Euro im Monat blieb.
Vorteile des Jobs
Der Vorteil am Statisten Job liegt darin, dass er einen Einblick in die Welt des Fernsehens gewährt und genau geschaut werden kann, wie eine Folge einer Serie produziert wird. Für viele Studenten war der Job schon ein kleines Sprungbrett in die TV Welt bzw. man wurde wieder gebucht, wenn alles gut lief. Die Bezahlung ist ok, wobei immer bedacht werden muss, dass man komplette sechs Stunden zur Verfügung stehen muss egal, ob man nun in dieser Zeit nur einen drei Sekunden Auftritt hat oder mehr. Persönlich kann ich den Job aber weiterempfehlen, da man hier sehr viele nette Leute kennenlernen kann.