Wie ich als Nachhilfelehrer mein Studium finanziere
Mit der erfolgreichen Bewerbung um einen Studienplatz steht meist auch ein Umzug in eine neue Stadt an und die erste eigene Wohnung muss irgendwie finanziert werden. Studieren ist meistens zeitaufwendiger als es zu Beginn den Anschein macht und so solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr noch genug Zeit habt für einen Nebenjob. Eine zeitlich flexible Möglichkeit neben dem Studium noch Geld zu verdienen bietet der Job als Nachhilfelehrer.
Dabei könnt ihr euch entweder privat um Schüler bemühen, auf zahlreichen Homepages, oder auch über Aushänge in Supermärkten werden immer wieder Nachhilfelehrer gesucht, oder ihr arbeitet in einem Nachhilfeinstitut und bekommt darüber die Schüler vermittelt. In einem Nachhilfeinstitut stehen euch meistens Räumlichkeiten für den Unterricht zur Verfügung während ihr euch bei privat vermittelten Schülern meistens bei ihnen daheim trefft oder eure Wohnung für den Unterricht zur Verfügung stellt.
Seit einigen Jahren stellen auch immer mehr Ganztagsschulen Studenten ein, die Kleingruppen nachmittags in der Schule Nachhilfe geben und bei den Hausaufgaben helfen.
Als Nachhilfelehrer können nicht nur Lehramtsstudenten arbeiten, sondern alle Studenten, die Spaß am Unterrichten haben, erklären können und ein Fach gut beherrschen.
Meine Erfahrungen
Ich finanziere mein Studium mit Nachhilfestunden im Fach Deutsch für Schüler von der Grundschule bis zur Oberstufe. Dabei studiere ich gar nicht Germanistik auf Lehramt, sondern Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften. Meine Schüler habe ich anfangs über Aushänge in Supermärkten gesucht und später haben dann die Eltern meine Nummer an andere neue Nachhilfekandidaten weitergegeben.
Die zahlreichen Nachhilfestunden in Grammatik haben dabei nicht nur meinen Schülern weitergeholfen, sondern ich selbst habe auch noch einiges lernen können. Als Nachhilfelehrer brauche ich viel Geduld und Einfühlsamkeitsvermögen, manchmal dauert es lange bis sie etwas verstehen und ich muss ihnen immer wieder das Gleiche erklären.
Einer meiner Schüler hat zum Beispiel wie selbstverständlich auf einmal alle Verben groß geschrieben, weil im Unterricht die Nominalisierung besprochen wurden. Es hat eine Weile gedauert, bis ich ihm begreiflich machen konnte, dass man Verben nur in bestimmten Ausnahmefällen groß schreibt. In der Mittelstufe machen die Schüler im Deutschunterricht schon anspruchsvollere Dinge, wie Gedichte interpretieren, oder Kurzgeschichten analysieren.
Dabei ist es wichtig die Schüler zu motivieren und ihnen die Lösung nicht direkt vorzugeben. Nachhilfe geben bedeutet für mich den Schülern das Gefühl zu geben, dass sie viel mehr können, als ihre Note aussagen.
Wie sieht der Verdienst aus?
Während ihr in einem Nachhilfeinstitut meistens als studentische Aushilfe, oder als Minijobber auf 450€ Basis eingestellt werdet, müsst ihr euch als privater Nachhilfelehrer selbst über die Zahlungsmodalitäten mit den Eltern einig werden.
Am sinnvollsten ist es Rechnungen zu schreiben, so hat man einen Überblick über seine Einnahmen, die für den Erhalt von Bafög und Kindergeld immer an bestimmte Höchstgrenzen gebunden sind. Die Arbeit als Nachhilfelehrer ist sehr abwechslungsreich und es macht Spaß die Lernerfolge der Kinder zu beobachten.
Auf der anderen Seite kann es auch ganz schön anstrengend sein immer wieder das Gleiche zu erklären und ihr müsst regelmäßig Stunden vorbereiten und euch die Nachmittage und das Wochenende für die Stunden freihalten.