Jobbeschreibung
Komparsen sind Nebendarsteller, oder besser gesagt, Statisten in Filmen, Theater- und Fernsehproduktionen. In meiner Studienzeit kam es am häufigsten dazu, dass ich in Fernsehproduktionen mitgespielt habe. Wichtig für den Job ist natürlich in erster Linie Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen.
Oft bekommt man auch keine Rolle, was insbesondere bei größeren Produktionen passieren kann, bei denen die Bewerberanzahl die Anzahl der Plätze übersteigt. Bei Absagen darf man den Kopf nicht lange hängen lassen. Man muss sich immer vor Augen halten, dass es dem Regisseur, oder dem Casting-Chef in erster Linie darum geht schnell an passende Schauspieler zu kommen.
Es ist sehr hilfreich, wenn man bereits Schauspielerfahrung hat, weil man dadurch gleich Referenzen vorzeigen kann. Aber mit der Übung kommt natürlich auch das nötige Selbstbewusstsein, sodass man sich nicht groß Gedanken machen muss am Anfang seiner „Karriere“. Gedanken an die große Bühne, sollte man jedoch gleich verwerfen.
Als Komparse ist man eher ein „lebendes Requisit“, als ein wichtiger Darsteller und genauso wird man auch behandelt. Man sollte es also nicht als ein Karrieresprungbrett ansehen, falls man im späteren Leben etwas mit Schauspielerei machen möchte, sondern rein als Teilzeitjob. Dann sollte einem auch nichts im Weg stehen.
Meine Erfahrungen als Komparse
Ich habe schon seit meiner Schulzeit Theater gespielt, von daher war es für mich von vornherein klar, dass ich einmal Theaterwissenschaften studieren will. Als mein Traum dann endlich in Erfüllung kam, stellte sich die Frage nach einem Nebenverdienst. Zum Glück hatte ich bereits viele Kontakte in der Szene geknüpft, die mir die Rollen später vermittelt haben.
Kontakte zu haben ist natürlich hilfreich, aber man kann auch durch Recherche im Internet und Zeitungen Stellenangebote finden. Anfangs war der Verdienst eher bescheiden, aber für den Aufwand doch ganz gut. Für eine Szene braucht ein Produktionsteam meistens einen ganzen Tag, wodurch man sich auch in jedem Fall einen Tag frei nehmen muss.
Vorlesungen gehen da nicht. Der eigentlich Dreh geht auch unfassbar schnell vorbei. Das schwierigste an dem Job ist eher das Warten, denn eigentlich wird man genau dafür bezahlt. Man sollte sich also darauf einstellen sich stundenlang selbst zu beschäftigen.
Bei mir war das aber halb so schlimm, da man am Set immer wieder Leute trifft, mit denen man sich unterhalten kann und die auch meistens das Interesse am Schauspiel mit einem teilen. Wenn man später beruflich Schauspieler sein möchte, so bietet sich der Job als Komparse perfekt dafür an um Erfahrungen zu sammeln und sich an die Atmosphäre eines Drehs zu gewöhnen.
Empfehlenswert?
Für Leute, die sich für das Schauspiel begeistern, würde ich den Job in jedem Fall empfehlen. Pro Dreh bekommt man auch manchmal bis zu 100 Euro und in die langen Wartezeiten kann man sich mit Lernen für die Uni vertreiben. Also gibt es definitiv anstrengendere Dinge, um an Geld zu kommen.
Besonders schön fand ich es immer, wenn ich mein Gesicht irgendwann im Fernsehen oder sogar teilweise auf der Kinoleinwand betrachten konnte. Ein unglaubliches Gefühl, für das man auch noch bezahlt wird. Also traut euch!