Leider spielt auch in Sachen Bildung Geld eine große Rolle. Ganz besonders, wenn man sich für ein Studium interessiert. In vielen Fällen scheitert das Projekt Studium allerdings an der Finanzierung. Umso wichtiger ist es, dass sich der werdende Student ausgiebig und ausführlich über die Möglichkeiten der Finanzierung eines Studiums über die gesamte Zeit informiert. Wer Angebote und Möglichkeiten vergleicht und sich schlussendlich seine persönliche Finanzierungsstrategie aussucht, kann sein Studium problemlos und finanziell abgesichert auf die Beine stellen.
BAföG, die staatliche Unterstützung
Das BAföG ist grundsätzlich abhängig vom Gesamteinkommen der Eltern. Anders sieht es aus, wenn der angehende Student eine dreijährige Ausbildung absolviert und im Anschluss drei Jahre in diesem Beruf gearbeitet hat, dann greift ein Einkommen-unabhängiges BAföG. Sobald ein Studienplatz zugesagt wurde, muss BAfög beantragt werden. Das zinslose Darlehen wird zur Hälfte staatlich bezuschusst und muss nach fünf Jahren, nach Ende der regulären Studienzeit, in Raten oder als Gesamtsumme zurückgezahlt werden. Bei letzterer Variante ergibt sich ein Nachlass von bis zu 50 Prozent. Die maximale Darlehenssumme ist auf 10.000 Euro begrenzt. Diese Summe kann unter Umständen auch gestundet werden, dabei darf das eigene Einkommen eine bestimmte Grenze nicht übersteigen.
Fakten und Zahlen
- 1. Zurzeit beziehen rund 30 Prozent aller Studierenden in Deutschland BAföG.
- 2. Beispiel: 2013 erhielten über 67000 Studierende in Deutschland BAföG.
- 3. Der durchschnittliche Fördersatz liegt bei 448 Euro monatlich.
Studienkredite genau vergleichen
Spezielle Studienkredite sollten genaustens verglichen werden. Die meist variable Verzinsung auf eine bestimmte Dauer und garantierter Höchstzins, bieten in der Regel Studierenden ganz einheitliche Konditionen wie beispielsweise zwischen 5,0 und 5,5 Prozent p.a. Die Rückzahlung sollte mit einem persönlichen Tilgungsplan abgeglichen werden. Sechs bis 17 Monate Tilgungsfreiheit nach Ende des Studiums, mit anschließender Rückzahlung in monatlichen Raten, ist die Regel. Maximal nach 25 Jahren muss die komplette Summe zurückgezahlt sein. Grundsätzlich gibt es aber stets die Möglichkeit, sich sein Studium durch anderweitige Kreditanbieter zu finanzieren. Hierbei sollte man genaustens alle Konditionen vergleichen und abwägen, welcher Kredit der richtige ist. Vergleichsrechner können dabei auf jeden Fall helfen. Zuvor sollte sich der potenzielle Kreditnehmer jedoch auch Gedanken dazu machen, welche Summe aufgenommen werden soll und über welchen Zeitraum man die Rückzahlung plant.
Studiums-Darlehen
Seit 2005 gibt es für Studierende, bei denen das BAföG nicht ausreicht die Möglichkeit, sein Studium über ein Darlehen mit zu finanzieren. Eine Besonderheit ist, dass der Betrag nicht in einer kompletten Summe zur Verfügung steht, sondern der Student kann über einen vorab festgelegten Betrag monatlich verfügen. Die Summe muss nach Studiums-Ende inklusive Zinsen zurückbezahlt werden. Die Voraussetzungen hierfür sind: Man muss Vollzeit-Student an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule in Deutschland sein, Deutsche und EU-Staatsangehörige müssen eine Mindestaufenthaltsdauer von drei Jahren im Bundesgebiet vorweisen können. Dies wird unabhängig von Einkommen und Vermögen der Eltern, des Studenten und dem jeweiligen Studienfach gewährleistet.
Gut durchdacht starten
Ein Studium ist keine billige Angelegenheit. Zu den offensichtlichen Kosten kommen Studien- und Semesterbeiträge, das Lehrmaterial muss aus eigener Tasche bezahlt werden und ebenfalls der eigene Lebensunterhalt muss finanziert werden. Finanzierbar ist ein erfolgreiches Studium aber grundsätzlich so gut wie immer, denn für fast jeden gibt es die richtige und passende Strategie der Finanzierung. Wichtig ist, sich und seine finanziellen Möglichkeiten zu kennen und dies auch auf längere Sicht. Denn was heute stemmbar ist, kann morgen schon wackeln. Deshalb immer Vergleiche ziehen und erst dann entscheiden.