Auf das Thema Geldanlage angesprochen antworten Studenten häufig, davon verstehe ich nichts oder ich habe für so was kein Geld. So beschränkt sich die Geldanlage bei Studenten oftmals auf das Sparschwein im Regal oder das große Glas mit den Centmünzen. Mit Begriffen Aktien, Fonds oder Sparplänen beschäftigen sich Studierende kaum. Das ist schade, denn mit der richtigen Strategie können auch kleinere Beträge rentabel am Kapitalmarkt angelegt werden.
Sparbücher und Tagesgeldkonten lohnen sich nicht
Wer sein Geld einfach auf dem Tagesgeldkonto liegen lässt, erhält derzeit gerade einmal 0,4 Prozent Zinsen im Schnitt. Damit gestaltet sich das Sparen tatsächlich recht mühsam. Aus 1.000 Euro werden so innerhalb eines Jahres gerade einmal 1.004 Euro. Sollten die Zinsen auf diesem Niveau bleiben stehen nach fünf Jahren rund 1.020 Euro auf dem Konto.
Mit einigen Kenntnissen lassen sich aus dem Startkapital von 1.000 Euro in einem Jahr auch 1.080 Euro machen. Nach fünf Jahren summiert sich das Ganze auf rund 1.500 Euro. Voraussetzung dafür ist die Anlage am Kapitalmarkt, um von Kursgewinnen und Dividenden profitieren zu können. Das genannte Beispiel setzt eine Rendite von sieben Prozent voraus, die in den letzten Jahren an der Börse durchaus möglich war. Mit börsengehandelten Fonds, sogenannten ETFs können auch Anleger mit wenig Erfahrung und ohne großes Risiko von den aktuellen Kursentwicklungen profitieren.
Ein früher Einstieg lohnt sich
Studenten die ihr Geld auf dem Sparkonto belassen, verschenken dadurch alle Chancen. Bei Weiterführung der Rechnung wird schnell klar, wie lohnenswert ein früher Einstieg in die Geldanlage ist. Auf Basis einer realistischen Rendite von sechs Prozent werden aus den 1.000 Euro nach 30 Jahren immerhin fast 5.750 Euro. Nach 20 Jahren sind es mit 3.200 Euro dagegen nur etwas mehr als die Hälfte.
Noch besser entwickelt sich das Geld, wenn regelmäßig ein kleinerer Betrag angespart werden kann. Die jährliche Rendite von sechs Prozent macht aus monatlich 100 Euro nach 20 Jahren mehr als 45.500 Euro. Davon wurden lediglich 24.000 Euro selbst eingezahlt.
Kosten geben den Ausschlag
Je geringer die Anlagesumme, desto stärker machen sich die Kosten bei der Rendite bemerkbar. Kleine Gewinne können durch Fonds- und Depotgebühren schnell wieder vernichtet werden. Studenten sollten deshalb besonders auf kostenlose Depots achten. Aktiv gemanagte Fonds sind teuer und deshalb für junge Anleger ebenfalls nicht zu empfehlen. Um den geringen Hebel zu überlisten liegt es nahe, für die 1.000 Euro nur wenige Aktien zu kaufen. Allerdings liegt die Chance dabei auf die richtigen Aktien zu setzen nur bei 25 Prozent. Mit einem Fondssparplan sind die Entwicklungschancen auf Dauer besser. Wichtig ist unabhängig von der gewählten Variante, dass der angelegte Betrag nicht für andere Dinge benötigt wird.
Wichtige Tipps bei der Geldanlage
Studenten, die sich für den Kauf von einzelnen Aktien entscheiden sollten dabei immer einen Höchstkurs setzen. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass aufgrund von starken Kursschwankungen zu hohe Preise fällig werden. Der Auftrag wird nur dann ausgeführt, wenn der Preis unter dem gesetzten Limit liegt.
Sobald sich die Papiere im Depot befinden ist die Einstellung eines Stopp-Kurses empfehlenswert. Stopp-Kurse sind ein wichtiges Hilfsmittel zur Verlustbegrenzung. Abhängig vom Anlagehorizont kann dieser sehr nahe am Kaufkurs oder auch etwas weiter weg gesetzt werden.
Haben die gehaltenen Papiere das gesetzte Rendite-Ziel erreicht, sollte man über einen Verkauf nachdenken. Viele Anleger machen den Fehler, erzielte Gewinne nicht rechtzeitig zu realisieren. Es kommt immer wieder vor, dass Aktien nach einem Boom überbewertet sind und somit kein weiterer Anstieg zu erwarten ist. Generell gilt, nur in Unternehmen zu investieren, über die man sich vorab ausreichend informiert hat. Wer von der betreffenden Branche keine Ahnung hat, kann die Anzeichen für eine bevorstehende Kursänderung nicht erkennen.