Während des Studiums kommen auf junge Menschen hohe finanzielle Belastungen zu. Nicht immer können die Eltern die Beträge, Bücher und den Lebensunterhalt finanzieren. Vor allem dann, wenn sich der Studienort fern von zu Hause befindet ist im wahrsten Sinne des Wortes guter Rat teuer. Die Miete, Strom und Lebensmittel kosten viel Geld. Ohne einen passenden Nebenjob kommt kaum jemand über die Runden. Da man als Student auf große Erfahrung beim Lernen zurückblickt, bietet es sich an einen Job als Nachhilfelehrer anzutreten.
Traumjob Nachhilfelehrer?
Schon vor Jahrzehnten als die Eltern noch die Schulbank drückten, gab es in dem einen oder anderen Fach Probleme. Damals wie heute war in diesen Fällen die Hilfe eines Nachhilfelehrers gefragt. Doch das Berufsbild unterliegt einem Wandel. Vor 20 oder 30 Jahren halt der Nachhilfelehrer als rettender Engel vor dem gefürchteten Sitzenbleiben. Die Person wurde kurzfristig engagiert, um Schüler fit für eine bestimmte Prüfung zu machen. Nun reagieren viele Eltern schon weit früher: Sie beauftragen einen Nachhilfelehrer, sobald sich die Noten verschlechtern. Das ist eine sehr gute Taktik, denn wenn erst einmal große Wissenslücken klaffen, dauert es sehr lange diese zu schließen. Befragungen der Stiftung Warentest haben ergeben, dass Eltern für die Nachhilfe viel Geld ausgeben. Hier einige Zahlen zu diesem Thema:
- 20 bis 30 Prozent aller Schüler in Deutschland nehmen Nachhilfe in Anspruch
- Im Schnitt bezahlen Eltern pro Einheit von 45 Minuten 17.78 Euro. Besonders teuer sind Nachhilfestunden in München, während sie in Leipzig vergleichsweise günstig wegkommen.
- Rund 60 Prozent aller Schüler benötigen Nachhilfe in Mathematik
- Besonders günstig ist private Nachhilfe von Studenten, kommerzielle Institute verlangen deutlich höhere Preise
Wichtige Tipps für den Einstieg
Wer Nachhilfe geben in Informatik, Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen oder einem anderen Fach möchte, sollte sich zunächst einmal über die örtlichen Preise informieren. Bietet man die Stunden zu einem wahren Schnäppchenpreis an, entgeht dadurch leichtfertig Einkommen. Greift man bei seinen Gehaltswünschen jedoch zu hoch, werden sich kaum Eltern dafür interessieren. Eine der größten Herausforderungen an Nachhilfelehrer ist sicherlich die Motivation des Schülers. Kaum jemandem macht es Spaß, statt mit den Freunden seine Freizeit zu verbringen zu Hause zu pauken. Am besten klärt man gleich im Erstgespräch mit den Eltern ab, ob die Nachhilfe mit dem Kind abgesprochen ist. Die Bereitwilligkeit, einen Teil der Freizeit zu opfern, trägt nämlich maßgeblich zum Erfolg ein. Ein guter Tipp ist außerdem, eine Probestunde zu vereinbaren. Gerade wenn man pädagogisch nicht geschult ist, spielt die Chemie zwischen Schüler und Lehrer eine besonders große Rolle. Im Rahmen des Termins verschafft sich der Student einen Einblick in den Wissenstand des Schülers. Dabei lohnt es sich, Hefte und Klassenarbeiten durchzugehen. Wichtig ist außerdem, gemeinsam Ziele zu definieren. Geht es nur um die nächste Klassenarbeit oder ist bei entsprechendem Erfolg eine längerfristige Zusammenarbeit erwünscht? Klare Regeln sorgen für eine gute Zusammenarbeit. Übungsaufgaben bis zur nächsten Stunde gehören dazu. Außerdem sollte man niemals unvorbereitet zum Nachhilfeschüler kommen. Immerhin zahlen die Eltern viel Geld für den Unterricht. Bedenken sollten Studenten auch, dass nur regelmäßiges Wiederholen zum langfristigen Lerneffekt führt. In diesem Sinne sollten die Stunden aufgebaut sein.
Nachhilfeschüler finden
Macht ein Nachhilfelehrer seinen Job gut, spricht sich das bei Eltern rasch herum. Höfliches Auftreten und eine gute Vorbereitung kann sich also bezahlt machen. Außerdem sollten Studenten darauf achten, ein positives Lernklima zu schaffen. Wer privat Nachhilfe geben möchte, kann z.B. auf schwarzen Brettern in Schulen darauf aufmerksam machen. Auf das Flugblatt kleine Abrisszettel mit der Telefonnummer zu setzen hat sich bewährt. Ansonsten vergessen Eltern vermutlich bis nach Hause auf die Kontaktdaten. Doch auch die virtuelle Welt bietet sich als Marktplatz an, wo Studenten Ihre Dienste anbieten können. Bei vielen davon ist eine Registrierung nötig, die oftmals sogar kostenlos ist. Wichtig ist, sich für die Gestaltung des Inserats Zeit zu nehmen. Nach dem Motto ein Bild sagt mehr als 1000 Worte ist auch das Einstellen eines Fotos zu empfehlen. Dabei sollte es sich jedoch nicht um einen Schnappschuss aus den letzten Urlaub handeln. Ideal ist eine Aufnahme, die den potentiellen Nachhilfelehrer von seiner seriösen Seite zeigt. Nicht zu vergessen ist, das ja in der Regel die Eltern nach der geeigneten Person suchen und nicht die Kinder. Relevant dafür, ob sich jemand für das Inserat interessiert sind natürlich die Qualifikationen, wobei man in diesem Punkt besser nicht übertreibt. Außerdem sollten Nachhilfelehrer in der Annonce die bekannten W Fragen beantworten: Also Was man anbietet, Warum, Wer und vor allem Wo. Am besten schränkt man seinen Einsatzbereich gleich ein, damit man keine Anfragen von weit entfernten Auftraggebern bekommt. Relevant ist natürlich auch, wie viel die Nachhilfestunde kostet. Wie man eine Anzeige für Nachhilfe gestaltet, zeigen bereits veröffentlichte Einträge. Hier findet man auch Orientierung über das Preisniveau und die Länge jeder Unterrichtseinheit.