Stress beim Lernen, nur wenig Geld und dann noch ein Vermögen aufbauen? Für die meisten Studenten spielt das Thema Geldanlage nur eine untergeordnete Rolle. Dabei raten Experten möglichst früh mit dem Vermögensaufbau zu beginnen. Möglich ist dies bereits mit geringen monatlichen Beträgen. Doch welche Geldanlagen sind für Studenten empfehlenswert?
Langfristige Anlagen nicht geeignet
Wie das Deutsche Studentenwerk ermittelt hat, stehen Studenten monatlich im Schnitt 812 Euro zur Verfügung. Am Monatsende bleibt wenn überhaupt nur ein geringer Betrag übrig. Falls möglich ist es sinnvoll etwas davon abzuzweigen und anzulegen. Allerdings sind nicht alle Geldanlagen gleichermaßen geeignet. Da Studenten oftmals nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, gilt dies unter anderem für die meisten Riester-Produkte. Eine Ausnahme gilt für geringfügig Beschäftigte mit einem Einkommen von bis zu 450 Euro. Wer unter 25 Jahre ist, bekommt vom Staat noch einen zusätzlichen Bonus von 200 Euro. Um einen Riester-Vertrag abschließen zu können müssen Studenten allerdings auf die Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung verzichten. Der Arbeitgeberanteil muss dann selbst aufgestockt werden. Bei 450 Euro Lohn werden pro Monat dann rund 20 Euro abgezogen und an die Rentenkasse überwiesen. Im Gegenzug erhalten Sparer eine jährliche Zulage von 154 Euro.
Da Studenten ihren Nebenjob zumeist nur wenige Jahre ausüben, lohnt sich eine solche Anlage nur selten. Die Verträge sind relativ unflexibel, im Notfall können Studenten nicht über die eingezahlten Beiträge verfügen. Gerade in jungen Jahren ist Flexibilität enorm wichtig. Schließlich weiss niemand genau, wie es nach dem Studium weitergeht. Möglicherweise dauert die Jobsuche länger wie geplant oder es wird Geld für eine größere Wohnung benötigt. Wer dann Geld in unflexible Geldanlagen investiert hat, muss unter Umständen einen Kredit aufnehmen, was zusätzliche Kosten verursacht.
Einfach und flexibel anlegen
Studenten sollten nicht benötigtes Geld möglichst flexibel und simpel anlegen. Zu den Möglichkeiten gehören Tages- und Festgeldkonten. Aufgrund des historischen niedrigen Zinsniveaus lässt sich mit solchen Anlagen jedoch nicht mal die Inflation ausgleichen. Für Studenten mit etwas größerer Risikobereitschaft bieten sich Aktienfonds an. Vorteil dabei ist, dass bei solchen Fonds in verschiedene Branchen und Regionen investiert wird. Langfristig zählen Aktien zu den ertragreichsten Anlageklassen. Junge Anleger haben zudem den Vorteil, dass sich Kursschwankungen auf lange Sicht besser ausgleichen lassen. Deshalb ist ein höherer Aktienanteil im Portfolio durchaus sinnvoll.
Altersvorsorge steht nicht im Vordergrund
Experten empfehlen für die Aktienanlage oftmals börsengehandelte Indexfonds. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind diese deutlich günstiger. Gerade bei der Anlage von kleineren Beträgen können die Kosten eine mögliche Rendite schnell zunichtemachen. ETFs bieten ebenso wie andere Fonds den Vorteil, dass Anleger ihr Geld bei Bedarf sofort abziehen können.
Studenten sollten bei der Geldanlage nicht gleich an eine Altersvorsorge denken. Wichtiger ist es, die naheliegenden Risiken so umfassend wie möglich abzudecken. Eine Haftpflichtversicherung ist auch für Studenten ein absolutes Muss. Ein Versicherungsschutz über die Police der Eltern ist nicht immer vorhanden. Versicherungsmakler empfehlen zudem den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Vermögen lässt sich mit einer solchen Police zwar nicht aufbauen, dafür ist das Risiko abgesichert seinen Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben zu können. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein frühzeitiger Einstieg sinnvoll. In jungen Jahren ist das Risiko von Vorerkrankungen gering, was sich in günstigen Prämien widerspiegelt. Zudem bieten viele Versicherer spezielle Einstiegstarife für Studenten an. Nach dem Studium ist der Wechsel in einen regulären Tarif ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich. Steht nach der Risikoabsicherung noch Geld zur Verfügung ist eine Investition in flexible Anlagen sinnvoll.