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CFD Broking als Student – Möglichkeiten und Risiken

CFDs sind in vieler Munde, bekannt aus aggressiver Fernsehwerbung und für die heutige Generation von Studenten und jungen Akademikern vielleicht das, was für ihre Vorgänger zum Jahrtausendwechsel der legendäre Neue Markt der Frankfurter Wertpapierbörse war: das Versprechen auf schnellen Reichtum für jedermann, gleichzeitig verbunden mit einem gewissen Coolness-Faktor. Mit schnellem Reichtum jedenfalls kann man sein Studium einfacher finanzieren als mit Kellnern in der Kneipe. Allein eine Frage bleibt: Wird das Versprechen eingelöst? Oder ergeht es den meisten so wie ihren Vorgängern, die am Ende doch den BAföG-Kredit mit ihrer eigenen Hände Arbeit abbezahlen mussten, auch wenn das angesichts üppiger Ingenieurgehälter damals wie heute eher ein Klacks ist.

Was sind denn CFDs überhaupt?

CFD ist die Abkürzung für die englischsprachige Bezeichnung Contract for Difference und wird gerne anstelle des deutschen Begriffes Differenzkontrakt verwendet. Die Verwendung englischsprachiger Begriffe in der Finanzbranche ist leider üblich. Sie entspringt in erster Linie dem Gedanken, potenziellen Kunden die Einfachheit manches Sachverhaltes zu verschleiern, damit diese auf überflüssige Beratungsleistungen angewiesen zu sein meinen.

Jetzt wird es kurz etwas abstrakt: Der Differenzkontrakt stellt eigentlich ein Absicherungsgeschäft dar: Der Sicherungsnehmer kauft ein Wirtschaftsgut mit variablem Wert und variabler Verzinsung und sichert es bei einem Sicherungsgeber gegen die Variabilität ab. Der Sicherungsnehmer überweist dem Sicherungsgeber den variablen Zins, dieser im Gegenzug einen fest vereinbarten Zins. Steig das Wirtschaftsgut im Wert, so zahlt der Sicherungsnehmer die Wertsteigerung an den Sicherungsgeber, fällt es dagegen im Wert, so zahlt der Sicherungsgeber die Wertminderung an den Sicherungsnehmer. Im Endeffekt lagert der Sicherungsnehmer das Risiko des Wirtschaftsgutes an den Sicherungsgeber aus und verwandelt das Wirtschaftsgut aus finanzieller Sicht in eine sparbuchartige Anlage.

Wie kann man damit Geld verdienen?

Indem man in die Rolle des Sicherungsgebers schlüpft. Der CFD-Broker übernimmt die Rolle des Käufers des Wirtschaftsgutes: Er kauft eine Aktie und bietet einen Differenzkontrakt auf diese Aktie an. Man bekommt die Dividende auf die Aktie ausbezahlt, zahlt im Gegenzug aber einen Zins an den CFD-Broker. Steigt die Aktie, so bekommt man die Wertsteigerung ausbezahlt, fällt die Aktie, so muss man die Wertminderung an den CFD-Broker zahlen. Ein möglicher CFD-Broker ist Ayondo. Zahlreiche weitere findet man bei einer Recherche im Netz. Zudem haben viele Informationsportale die Trading Anbieter bereits untersucht. Dabei schneidet die Unternehmung Ayondo oft sehr gut ab. Vor der Wahl des Anbieters lohnt also eine gute Recherche.

Warum nicht gleich die Aktie kaufen?

Der Vorteil eines Differenzkontraktes ist, dass man die Aktie nicht bezahlen muss, sondern nur die Differenz ausgleichen. Üblicherweise hinterlegt man eine Sicherheit beim Broker, um plötzliche Kursrückgänge bezahlen zu können, diese kann je nach Art des Geschäftes bis zu lediglich Bruchteilen eines Prozentes des Marktwertes umfassen.

Ein Beispiel: Die Aktie der A AG kostet 100 €, man erwirbt einen Differenzkontrakt bei einem CFD-Broker. Steigt die Aktie um 10 % auf 110 €, so schuldet einem der Broker 10 €. Fällt sie um 10 % auf 90 €, so schuldet man dem Broker 10 €. Als Sicherheitsleistung verlangt der Broker z. B. 10 €. Effektiv macht man also 10 € Gewinn auf 10 € Einsatz, das sind 100 %, obwohl die Aktie nur um 10 % gestiegen ist. Umgekehrt verliert man aber auch 100 %, und man kann leicht erahnen: Das können auch mehr als 100 % werden, in diesem Falle satte 1000 % Verlust. Einige CFD-Broker bieten eine automatische Verlustbegrenzung an, hier muss man sich aber gründlich informieren.

Diese Vervielfachung der Wertentwicklung nennt man Hebel. Differenzkontrakte gehören zu den gehebelten Finanzprodukten. Dies ist der Vorteil von gehebelten Finanzprodukten gegenüber Aktien: Sie brauchen weniger Kapitaleinsatz für die gleiche Rendite.

Ein Grundproblem bleibt aber: Man muss den Kursverlauf vorhersagen können, damit man auch eher Gewinne als Verluste macht. Und gerade die Verluste können bei Differenzkontrakten drastisch ausfallen: Eine Aktie kann nicht mehr als 100 % verlieren und dieser Verlust betrifft bei der üblichen Streuung einer Kapitalanlage nur einen kleinen Teil des eingesetzten Kapitals. Ein großer Verlust der zugrunde liegenden Aktie kann bei einem Differenzkontrakt eine Nachschusspflicht an den CFD-Broker begründen, die für viele Jahre das schöne Ingenieurgehalt in das Gehalt eines Bandarbeiters verwandelt.

Daneben gibt es auch das Kontrahentenrisiko: Der Kontrahent, der Handelspartner, also der CFD-Broker, kauft nicht unbedingt die Aktie, auf die er einen Differenzkontrakt verkauft. Solche Differenzkontrakte nennt man dann synthetische Differenzkontrakte. Steigt die Aktie, so muss er die Wertsteigerung, die er einem schuldet, aus eigener Tasche bezahlen. Man handelt in diesem Falle also direkt gegen den CFD-Broker: Die eigenen Gewinne sind seine Verluste, die eigenen Verluste sind seine Gewinne. Es kommt durchaus vor, dass synthetische CFD-Broker ihre erfolgreichsten Kunden rauswerfen, denn nur dann können sie selber erfolgreich sein.

Zudem besteht im Gegensatz zur Aktie zusätzlich das Kontrahentenrisiko der Insolvenz des CFD-Brokers. Während die Aktie im eigenen Depot ein Sondervermögen darstellt, das von der Pleite des Brokers nicht betroffen ist, gilt das für den Differenzkontrakt nur bedingt. Zwar fällt auch der Differenzkontrakt nicht in die Insolvenzmasse, aber die Forderung, die aus einem Differenzkontrakt gegen den CFD-Broker resultiert, ist nicht viel wert, wenn der nicht mehr bezahlen kann. Lehman Brothers lassen grüßen.

Comments

  1. walterw says

    30. März 2016 at 11:16

    „Nachschusspflicht an den CFD-Broker begründen, die für viele Jahre das schöne Ingenieurgehalt in das Gehalt eines Bandarbeiters verwandelt.“

    1. warum empfehlt ihr sowas Studenten?
    2. werden die meisten Ingenieure am Anfang unter Bandarbeiter-Niveau verdienen (Akkordzulage, Leistungsbeurteilung, Schichtzulage, Vollkontizulage)

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